MORARI

Ausgezeichnet mit dem Designpreis Brandenburg 2023 in der Kategorie Young Professionals Produktdesign/ Industriedesign und dem 1&20 Award des German Design Council.

Auszeichnung Designpreis Brandenburg

Durch die Teilnahme am diesjährigen Themenjahr des Kulturlandes Brandenburg „Baukultur“ unter dem Projekt „Urban Parasites“ lag insbesondere im Gestaltungsprozess der Fokus auf der Umgestaltung und Revitalisierung urbaner Räume. Dies war für uns, drei Produktdesignstudent:innen der FH;P, der Ausgangspunkt für die Konzeption von Morari (lat. verweilen) in Kombination mit der Auseinandersetzung mit dem Ort „Haltestelle“.

Denn Haltestellen sind oft unzureichend ausgestattet. Trotz der bestehenden Strukturen an Überdachungen und Sitzgelegenheiten werden häufig die Geländer zu neuen Sitz- oder Lehnmölgichkeiten umfunktioniert.
Die Serie Morari setzt genau hier an und nutzt die genormten Haltestellengeländer als Dreh- und Ankerpunkt für das Verschlusssystem der Möbel.

Die Kollektion besteht aus verschiedenen Sitzmodulen, Lehnmöglichkeiten und Tischen. Je nach Belieben ist es nun möglich, in Gruppen oder alleine, im Sitzen oder im Stehen, mit oder ohne viel Gepäck an Haltestellen zu warten.
Abgeleitet durch das Herstellungsverfahren im 1-zu-1-3D-Druck-Verfahren mittels eines Kuka-Roboters und die Verwendung von Recyclaten entstand die amorphe Formgebung, welche der Serie einen individuellen Charakter verleiht und die Ästhetik der Haltestellen auflockert.

Kunststoff als solcher ist heutzutage meist negativ konnotiert. Dennoch fiel die Materialwahl bei Morari auf Kunststoffe, genauer PP (Polypropylen), da der Werkstoff als solcher hinsichtlich der Langlebigkeit, Stabilität und auch Farbechtheit besticht können kaum andere Materialien mit Kunststoff konkurrieren. Für die Möbelserie Morari werden jedoch ausschließlich recycelte Kunststoffe sog. Recyclate verwendet, die somit wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden und dem Werkstoff damit einen längeren Zyklus verschaffen. Durch die rein weiße Ästhetik der Recyclate werden im Druckprozessdiesen Compounds hinzugegeben, um der Serie die individuelle Farbe für jedes individuellen Möbelstück zu geben. Somit ist jegliche Farbwahl möglich und auch eine Anpassung an CI-Farben denkbar.

Bei der Fertigung setzt Morari auf neuste Technologie durch on-demand-fabrication mittels Kuka-Roboter, welche hauptsächlich aus der Automobilindustrie bekannt sind. Durch die Ausstattung des acht-achsigen Roboterarms mit einem 3D-Druck-Aufsatz sind hinsichtlich Form und Größe kaum Grenzen gesetzt. Das sorgt für hohe Flexibilität in der Formgebung und der Herstellung, sowie Materialsparendem Verfahren im Vergleich zu herkömmlichen Methoden. Auch der Ausschuss hält sich durch das Fertigungsverfahren in Kombination mit der Materialwahl in Grenzen, da das Material eins zu eins wiederverwendet und neu gedruckt werden kann. Auch hinsichtlich der Produktion setzt Morari auf lokale Anbieter und produziert demnächst in Werder (Havel) in Kooperation mit „Design+Robotics“ (Sebastian Voigt).

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